Metawissen Bogensport: Mysterium 3D-Parcourstiere

Nachdem vor genau einem Jahr das Phänomen Bogenbaum beschrieben wurde (der letztjährige Beitrag wurde wegen des enormen Wissengewinns auch auf unserer Homepage veröffentlicht), widmet sich mein Beitrag an diesem Tag dem 3D-Parcours. Er soll dabei nicht nur 3D-Neulingen einen Einblick in das Mysterium 3D-Parcours bieten, auch für erfahrene Schützen gibt es bestimmt neue und unerwartete Aspekte zu entdecken.

Der Einschießplatz

Für 3D-Pacours-Anfänger ist es wahrlich ungewohnt von unterschiedlich entfernten Schießlinien auf fix platzierte Ziele bzw. 3D-Tiere zu schießen. Vernunftbegabten Menschen scheint es dabei selbstverständlich sich mit allen Anwesenden immer auf eine gemeinsame Schießlinie zu einigen.

Um so verwunderlicher ist es doch immer wieder Gruppen zu sehen, die gleichzeitig von verschiedenen Distanzen auf die Ziele schießen. Einen nachvollziehbarer Grund für solche Aktionen konnte ich nie ergründen, es sei denn Gewiefte, die von weiter hinten schießen, wollen ihre naiven Kollegen bzw. Familienmitglieder loswerden, die sie zuvor näher beim Ziel platzierten …
Der Vorteil für alle anderen besteht jedenfalls darin, dass sich die Reihen bereits am Einschussplatz lichten und am 3D-Parcours selbst dann nicht mehr so viel los ist …



3D-Parcourstiere

Am 3D-Parcours selbst hat sich technisch sehr viel getan, wobei fix montierte, unbewegliche 3D-Ziele technisch überholt zu sein scheinen. In Folge sollen die Vorteile und Nachteile dieser neuen technischen Errungenschaft abgewogen werden.

Vorteile animierter 3D-Parcours-Tiere

Der Vorteil animierte 3D-Parcours-Tiere liegt wohl auf der Hand:

Jeglicher (simulierter) tödlicher Treffer wird sofort angezeigt, dies bedeutet entsprechend natürlich die Vollpunkteanzahl unabhängig des formalen Trefferbilds.

Problematisch könnte es sein, diese mit heutigem Datum gebildete Lehrmeinung bei einem Turnier gegenüber dem Schiedsrichter durchzusetzen.
Ihr könnt Euch natürlich beim Streitgespräch mit dem Schiedsrichter gerne auf diese Veröffentlichung berufen mit dem Hinweis, dass sich der Autor ziemlich sicher ist, dass dies schon stimmen könnte bzw. es doch lässig wäre, wenn dem so sei.




Nachteile animierter 3D-Parcours-Tiere

Wo viel Licht, da bekanntlich auch Schatten – bzw. wenn es Vorteile gibt, lassen die Nachteile nicht lange auf sich warten.
Vorweg liegt es wohl überwiegend an den 3D-Parcoursbetreibern selbst, mögliche Nachteile animierter 3D-Parcourstiere zu minimieren, dabei liegt es meist daran, dass jene 3D-Ziele schlecht befestigt sind und sich deshalb bewegen oder wackeln.

Wirklich ärgerlich wird es, wenn das animierte 3D-Parcourstier nicht einfach nur schlecht befestigt ist sondern sich völlig von seinem zugewiesenen Ziel gelöst hat.

Wie im Bild zusehen läuft in diesem Fall das zugegeben sensationell animierte 3D-Parcourtier völlig frei herum, hat aber immerhin noch den Anstand und Selbstdisziplin zumindest im zugedachten Zielbereich zu verbleiben.



Das richtige Timing

Bei animierten 3D-Parcourtieren ist das Timing extrem wichtig

Wie Ihr bestimmt bereits sofort festgestellt habt, ist der Fotograf des obigen Bildes viel zu spät auf den Parcours gegangen.
Statt in der Früh kam er erst am Nachmittag – und dann war es bereits geschehen: die animierten Tiere hatten sich gegenseitig geräubert, eine Pfeilabgabe auf jenes Ziel ist damit wohl nicht mehr wirklich zielführend und sinnvoll.



Notwendige Sicherheitsvorkehrungen

Das folgende Beispiel zeigt, dass selbst Turnierprofis bei animierten 3D-Parcourszielen in die Bredouille geraten können. Nicht umsonst lernen wir vor dem Pfeile-Ziehen immer kurz nach hinten zu blicken um keinen Nahestehenden zu verletzen. Hätte sich jener Schütze an betreffende Sicherheitsvorgaben gehalten und kurz nach hinten geschaut, hätte er das Krokodil erkannt, dass sich gierig näherte.

(der Schütze wurde glücklicherweise in letzter Sekunde durch Zurufe gerettet)



3D-Tierhaltung zu Hause

Ähnlich wie bei Wildtieren auch, kann man bei 3D-Tieren leicht den Drang verspüren eines nach Hause zu nehmen um es in einem Zimmer zu halten.

Wie im Bild zu sehen ist es dabei vordringlich alle vorhandenen Parasiten zu entfernen, 3D-Tiere genießen die dafür notwendigen Fellpflegemaßnahmen allerdings sehr wie es ebenso im Bild zu erkennen ist.

Die Nachteile zu Hause gehaltener 3D-Tiere werden allerdings sehr schnell sichtbar.
Oftmals bilden sich an der Wand hinter dem 3D-Tier viele Löcher, die meiner Meinung nach dadurch entstehen, dass es dem wilden 3D-Pacourstier in dem Zimmer sehr schnell langweilig wird und es deshalb nächtens vor Fadesse seine Zähne in die Wand schlägt.
Mir persönlich fällt jedenfalls kein anderer Grund ein, warum in der Wand hinter einem 3D-Parcourstier Löcher entstehen sollten.



Resümee

3D-Parcourtiere sollten in der Umgebung genutzt werden, wofür sie geschaffen wurden: Für draußen in der Natur.

Bei Wohnungshaltung samt entsprechender Verwendung kann meiner Erfahrung nach wirklich großer Ärger entstehen:
wohl weniger mit dem 3D-Parcourstier selbst sondern viel mehr mit der Gattin…

Veröffentlicht am 1.April 2024